Geschichte des Ortes Satzung im Erzgebirge
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Die Geschichte von Satzung: von der Gründung bis 1945

Im Jahre 1501 wird Satzung erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Satzung ist auf das Wort „Saatzung“ wie Niederlassung zurückzuführen. Es gehörte als Amtsdorf zum kurfürstlichen Amt Wolkenstein. In den Jahren 1536/1537 kommt Satzung zur Parochie Arnsfeld. Am 23.9.1573 wird die frühbarocke Dorfkirche geweiht. 1584 wird Satzung Filialkirche der Parochie Arnsfeld. Über 100 Jahre später, am 23.9. 1693 wird Satzung aus der Kirchgemeinde Arnsfeld ausgepfarrt und selbständige Parochie mit der dazugehörigen Filialkirche Steinbach. Erster Pfarrer wird Johann Christoh Werner aus Borna. Von 1754 bis 1756 erfährt die Kirche einen Erweiterungsbau. Das Kirchenschiff wird nach Westen verlängert und ein Turm wird anstelle des bisherigen Dachreiters errichtet. 1764, während des Siebenjährigen Krieges, marschiert das österreichische Regiment Luzani durch den Ort. Am 26.9. 1779 besucht der Kaiser Joseph II. Satzung. Zuvor hielt er sich in Kallich (bei Rübenau) und in Reitzenhain auf. Um 1780 versteckt sich der erzgebirgische Rebell Karl Stülpner im “Tischler-Haus”, dem späteren Geburtshaus der Satzunger Heimatdichterin Luise Pinc.

Im Jahre 1799 erhält das Erbgericht das Braurecht. In den Jahren 1811 bis 1814, während der Napoleonischen Kriege ziehen wiederholt franzsösische, preußische und russische Truppen plündernd durch den Ort. 1820/21 wird in die Kirche eine Orgel eingebaut. Außerdem werden die Emporen der Kirche und der Chorraum erweitert. Am 21.7. 1833 besucht Prinz Friedrich August von Sachsen Satzung und den Hirtstein. Im Jahre 1834 zählt der Ort 1.203 Einwohner. Uhlig’s Gasthof wird erbaut. Am 23.8. 1858 besucht König Johann anläßlich einer Grenzbegehung den Ort und den Hirtstein. Ab dem Jahr 1856 untersteht Satzung dem neugebildeten Gerichtsamt Jöhstadt. 1857 wird der Wilderer “lustige Hans” vom Steinbacher Oberförster gestellt und von dessem Begleiter im Staatsforstrevier erschossen. Heute erinnert eine Gedenktafel an dieses Geschehen. Am 30.8. 1857 brannte das “Erbgericht” ab. 1863 wurde die “Station Hirtstein der Königlich-Sächsischen-Triangulierung” errichtet. Während des Krieges zwischen Preußen und Österreich, besetzen preußische Truppen den Ort, plünderten ihn und drangsalierten die Bevölkerung. Im Jahre 1871 zählt Satzung schon 1.742 Einwohner. 1874 wird Satzung in die neugebildete Amtshauptmannschaft Marienberg eingegliedert. 1875 verhindert der Gemeinderat den Bau der Bahnstrecke von Reitzenhain über Satzung weiter nach Krima-Neudorf und Komotau in Böhmen. Am 20.9. 1877 wird die neue Zentralschule eingeweiht. Am 1.7. 1884 wurde die Freiwillige Feuerwehr Satzung gegründet.

Gastst�tte zur Post - heute Sonjas Fr�hst�ckspensionKirche SatzungHirtsteinbaude

Am 15.12. 1895 wurde die Heimatdichterin Luise Pinc geb. Seifert im Tischler-Haus geboren. Sie wurde ihre Lieder, Gedichte und Theaterstücke in erzgebirgischer Mundart bekannt. Am 1.10. 1901 wird Steinbach von Satzung ausgepfarrt und eigenständige Parochie. Am 6.3. 1903 wurde der Friedrich-Ludwig-Jahn-Turnverein “Frisch, from. fröhlich, frei” gegründet. Im Jahre 1910 zählt der Ort nur noch 1.172 Einwohner. Satzung wird anerkannter Höhenluftkurort.

1915 wird Satzung an die zentrale Elektrizitätsversorgung angeschlossen. Da der 1. Weltkrieg wütet, werden 250 Reservisten zur Überwachung der deutsch-böhmischen Grenze im Ort einquartiert. 1917 müssen die beiden großen Glocken der Kirche, sowie die Zinnpfeifen der Orgel für Kriegszwecke abgeliefert werden. Am Ende des 1. Weltkrieges hat Satzung 58 Gefallene und 5 Vermißte zu beklagen. 1921 werden drei neue Bronzeglocken geweiht. 1927 wird die Auffahrt zum Hirtstein angelegt und das Unterkunftshaus, die Hirtsteinbaude, eingeweiht. 1942 müssen erneut 2 große Glocken der Kirche für Kriegszwecke abgegeben werden. Zum Ende des 2. Weltkrieges hat Satzung 56 Gefallene und 15 Vermisste als Opfer zu beklagen.

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